Bartmann goes global

›Bartmann goes global‹ – Vom Rheinland in die Welt

Ein internationales Forscherteam untersucht derzeit die kultur- und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung der sogenannten Bartmannkrüge. Diese hart gebrannten, keramischen Gefäße zeichnen sich durch ein ikonisches, im Relief angebrachtes bärtiges Gesicht aus. Im 16. und 17. Jahrhundert waren sie ein regelrechter Verkaufsschlager, der von Produktionsorten im Rheinland in die Niederlande sowie nach England exportiert wurde und von dort über die kolonialen Handelsnetze in alle Welt gelangte.



Aufgrund des hohen Produktionsvolumens, der weiten Verbreitung und ihrer Robustheit gehören Bartmannkrüge zu den wenigen Objekten der frühneuzeitlichen materiellen Kultur, die heute noch regelmäßig in archäologischen Ausgrabungen geborgen werden und Rückschlüsse auf internationalen und globalen Handel erlauben. Auch aufgrund ihres hohen Wiedererkennungswertes stellen sie damit eine einzigartige Quelle für diese Epoche dar.



Das Forschungsprojekt ›Bartmann goes global‹ befasst sich mit zahlreichen Aspekten dieser Objektgruppe: beginnend bei methodischen Grundlagenarbeiten wie der Typochronologie und der Archäometrie über die Auswertung historischer und archäologischer Quellenbestände bis hin zu der sich wandelnden Funktionalität und symbolischen Bedeutung (etwa bei der Platzierung auf Gemälden der niederländischen Genremalerei).



Begleitet man „den Bartmann“ auf seinen Reisen, so entsteht unweigerlich das facettenreiche Panorama einer faszinierenden Epoche aus einer ungewohnten Perspektive…



Weitere Informationen zum Projekt, Blog-Beiträge sowie eine interaktive Datenbank zum Mitmachen finden sich auf der englischsprachigen Website unter: www.bartmanngoesglobal.org 



Einen deutschsprachigen Artikel über das Projekt erschien in der Zeitschrift LUX des LVR-Landesmuseums Bonn, Ausgabe 2024/01, Seiten 24-29 .



Website: https://bartmanngoesglobal.org
eMail: christian.roeser@lvr.de