Ortelius, Theatrum Orbis Terrarum, 1571, Deutsches Museum, 1941 C 15
Ortelius, Theatrum Orbis Terrarum, 1571, Deutsches Museum, 1941 C 15

13. Tag der sachsen-anhaltischen Landesgeschichte: Der Name Sachsen. Annäherung an ein gemeinsames Erbe

Nachdem die Wettiner im Jahre 1423 die sächsische Kurwürde erlangten, übertrug sich der alte Stammesname auf Herrschaftsräume, die er niemals zuvor umfasst hatte. Weil dieser Transfer überaus erfolgreich verlief, vermutet mancher heute rund um Leipzig und Dresden die Wiege alles Sächsischen. Die 600. Wiederkehr des Epochenjahres 1423 ist für die drei Historischen Kommissionen, die Sachsen im Namen führen, Anlass für eine gemeinsame Tagung. Sie findet ihren Ort in Magdeburg, wo der ostsächsische Kaiser Otto der Große neben seiner westsächsischen Gemahlin Editha in einer wettinisch überformten Grablege ruht.



Was heißt hier Sachsen? Vom Nordseestrand bis zu den Kämmen des Erzgebirges knüpft der alte Name ein Band zwischen den heutigen Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Sächsische Herrscher aus dem Geschlecht der Ottonen begründeten die politische Einheit der deutschen Nation. Aber in der Entwicklung vom gentilen Stammesherzogtum zum modernen Territorialstaat blieb Sachsen eine Chiffre, für die nur eines konstant erscheint: der ständige Wandel.



Im Spannungsfeld von politischer Herrschaftsgeschichte, historischer Raumforschung und kultureller Identitätsbildung untersucht die Tagung die Karriere eines Raumbegriffs vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit, beginnend mit der nur scheinbar banalen Frage: Wer bezeichnet was wann als Sachsen?



Der Blick führt jedoch auch in eine Gegenwart, in der Identitätspolitik zur neuen gesellschaftlichen Herausforderung geworden ist. Kann das Paradigma Sachsen dabei helfen, Aneignung, Abgrenzung und Zugänglichkeit von Identifikationsmustern besser zu verstehen? Was bedeutet das sächsische Erbe heute für die Menschen des 21. Jahrhunderts? Und welche gemeinsamen Aufgaben ergeben sich daraus für die historische Forschung in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen?



Veranstaltet wird die Tagung von der



Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt,

der  Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 

und der  Historischen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften ,

in Verbindung mit dem  Stadtarchiv Magdeburg , dem  Kulturhistorischen Museum Magdeburg 

und dem  Kuratorium Friedensforum Johanniskirche 1631–2031 ,

mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt und der Sparkasse Magdeburg



Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Die Veranstalter bitten um verbindliche Anmeldung bis 20. Juni per E-Mail an: kontakt@hiko-sachsen-anhalt.de. Weitere Informationen sowie das Programm der Tagung findet ihr hier .