›Institution und Gedächtnis: Mittelalterliche Registertraditionen in europäischer Perspektive‹ in Wuppertal
Tagung vom 11. bis 13. Dezember 2024 an der Bergischen Universität Wuppertal: Das mittelalterliche Registerwesen hat in jüngerer Zeit verstärkt die Aufmerksamkeit der internationalen Forschung auf sich gezogen. Dies betrifft zum einen Editionen, wie die in Kürze abgeschlossene Edition der Kanzleiregister Innocenzʼ III., zum anderen Ausgaben und Studien zu Registern geistlicher und weltlicher Herrscher, zu solchen von Städten, Orden und anderen Gemeinschaften im Reich, Italien, Frankreich, England und der Iberia. Im Anschluss an den Workshop ›Innocenz III. edieren – Registeredition in Theorie und Praxis‹ vom 26. Oktober 2023 an der Bergischen Universität Wuppertal soll im Rahmen einer internationalen Tagung das mittelalterliche Registerwesen diesseits und jenseits der päpstlichen Kurie in den Blick genommen werden.
Eine zentrale Rolle spielt dabei das Verhältnis von Registerführung zur Ausbildung von institutionellen Strukturen und ihrem internen und nach außen sichtbar gemachten Selbstverständnis. Inwiefern liefern Register Anhaltspunkte für das „Gedächtnis“ der päpstlichen oder einer landesfürstlichen Kanzlei und der dahinterstehenden Institution? Welche Bedeutung haben sie für Städte und Ordensgemeinschaften? Sind sie Spiegel oder Konstituenten der Institutionalisierung von Wissen und Herrschaft, die dieses zur Voraussetzung hat? Welche überregionalen Einflüsse und Wechselwirkungen in Anlage, Verständnis und Nutzung von Registern lassen sich in Europa ausmachen? Und welchen Einfluss hat dies auf den Blick der Forschung und die Edition solcher Texte?
Ausgehend von diesen Fragen sollen in drei Sektionen – beginnend mit dem Phänomen der Papstregister und ihrer Edition als Fundgrube für gesamteuropäische Themen – vergleichend unterschiedliche Ausformungen des Registerwesens beleuchtet und abschließend die Potentiale für andere Disziplinen jenseits der Geschichtswissenschaft ausgelotet werden.
Ziel ist es, das mittelalterliche europäische Registerwesen durch die Zusammenführung verschiedener nationaler Forschungstraditionen und Disziplinen im Spannungsfeld von lokalen, regionalen und ‚globalen‘ Entwicklungen besser verstehen zu lernen und zugleich weitere interdisziplinäre Forschungen anzuregen.
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist bis zum 30. November 2024 gewünscht. Alle weiteren Informationen sowie das Programm findet ihr hier .