Schlussstein mit Madonna mit Kind, um 1410, © Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz / Marcel Schawe

Schlussstein mit Madonna mit Kind, um 1410, © Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz / Marcel Schawe

Verlängert: ›Vom Bombenkrieg gezeichnet. Vergessene Fragmente erzählen Geschichte‹

Kriege sind heute wieder allgegenwärtig. Wohin sie führen, zeigt die Zerstörung von Mainz am 27. Februar 1945, als achtzig Prozent der Stadt vernichtet wurden und ca. 1.200 Einwohner ums Leben kamen. Die 80ste Wiederkehr dieses im kollektiven Gedächtnis der Stadtgemeinschaft eingebrannten Schreckenstages nimmt das 1925 gegründete Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum Mainz zum Anlass für die Sonderausstellung ›Vom Bombenkrieg gezeichnet. Vergessene Fragmente erzählen Geschichte‹, die nun bis zum 21. Dezember 2025 verlängert wurde.



„Es ist die vornehmste Aufgabe des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum die kirchliche Kunst aus Stadt und Diözese Mainz zu bewahren,“ erklärt Dr. Winfried Wilhelmy, Direktor des Museums, der gemeinsam mit seinem Team in den vergangenen Monaten die Depots sichtete. Dabei wurden zahlreiche, verloren geglaubte Kunstwerke wiederentdeckt, die vormals die Stadt zierten und für viele Mainzer Bürger identitätsstiftend waren: Herabgestürzte Hausmadonnen, zerbrochene Portalfiguren, demolierte Wappensteine oder zerschmolzene Goldschmiedearbeiten wurden gefunden.



All diese Fragmente werden unrestauriert und in bewusstem „Werkstattcharakter“ auf Paletten präsentiert. Die emotional anrührende Präsentation begleitet eine Publikation mit großformatigen Fototafeln, die die Objekte unversehrt in ihrer ganzen Vorkriegsschönheit festhält. Ein heute im Stadtarchiv Mainz aufbewahrter Film aus dem Jahr 1935, der die noch unzerstörte Altstadt zeigt, ergänzt die Präsentation.



Weitere Höhepunkte der Sonderausstellung sind die geschmolzene neugotische Bleimaske vom Mainzer Dom, die Alabasterfiguren barocker Grabdenkmäler aus St. Christoph oder der erstmals wieder aufgebaute, sechs Meter hohe Hochaltar der Emmeranskirche aus der Zeit um 1630, der bislang als verschollen galt.



Weitere Informationen zur Ausstellung findet ihr auf der Webseite des Dommuseums Mainz .