Des Kaisers letzte Reise: Höhepunkt und Ende der Herrschaft Ottos des Großen
Kaiser Otto der Große und seine Zeit haben in Sachsen-Anhalt bis heute ihre Spuren hinterlassen: Gleich zwei Jubiläen laden 2023 dazu ein, diesen Spuren nachzugehen: der zum 1050. Mal wiederkehrende Todestag Ottos des Großen sowie das 30. Jubiläum der Straße der Romanik, an der sich zahlreiche beeindruckende Stätten des Mittelalters besichtigen lassen.
Fünf dieser Stätten – Magdeburg, Memleben, Merseburg, Quedlinburg und Walbeck – widmen sich gemeinsam mit dem in Magdeburg ansässigen Zentrum für Mittelalterausstellungen e.V. in einem vielfältigen Programm mit Ausstellungen, Festlichkeiten und kulturellen Veranstaltungen Otto dem Großen und seiner Zeit, alles Orte, an denen der Kaiser lebte und bis zu seinem Tod tätig war:
Nach einer langen, strapaziösen Reise, die 972 in Italien begann, erreichte Kaiser Otto I. im März 973 Magdeburg. Begleitet von seiner Frau Adelheid, seinem gleichnamigen Sohn und seiner Schwiegertochter Theophanu zog er zum Palmfest in den Magdeburger Dom ein. Feierlich verkündete er die zuvor beim Papst erreichte Gründung des Erzbistums Magdeburg und übergab der Kirche zahlreiche Geschenke.
Mit seinem Gefolge zog Otto im Anschluss nach Quedlinburg. Dort feierte er Ostern und hielt einen Hoftag ab, an dem Gesandte aus Byzanz, Ungarn, Bulgarien, der Kiewer Rus, Rom, Benevent, Dänemark, Polen und Böhmen teilnahmen. Nach 17 Tagen reiste Otto mit Halt im Königshof Walbeck nach Merseburg zu Christi Himmelfahrt. Erneut veranstaltete er einen Hoftag, bei dem Afrikaner und Spanier erschienen.
Otto setzte seine Reise nach Memleben fort, wo er das Pfingstfest zu feiern beabsichtigte. Allerdings ergriff ihn am Abend des 7. Mai 973 plötzlich ein Fieber, woraufhin er in Ohnmacht fiel. Der wieder zu Bewusstsein gebrachte Kaiser bat um die Sterbesakramente und starb kurz darauf. Noch in derselben Nacht erfolgte die Beisetzung der Eingeweide des Kaisers. Sein Leichnam wurde in einem Trauerzug in den Magdeburger Dom überführt und Anfang Juni dort bestattet.
Nach der Beisetzung bestätigte Otto II. der erzbischöflichen Kirche in Magdeburg alle zuvor von seinem Vater verliehenen Rechte. Im Gegenzug versprach das Erzbistum das Andenken an Otto den Großen ewig zu wahren und für dessen Seelenheil zu bitten. Über Magdeburg und das Mittelalter hinaus verbindet sich mit Kaiser Otto bis heute eine lebendige geschichtliche Erinnerung.
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