Der Bauernkrieg in Mitteldeutschland und den Luthermuseen: Im Interview mit Jan Martin Engelhardt
Der Bauernkrieg ist ein Phänomen, das vor genau 500 Jahren nicht nur den südwestdeutschen Raum in seinen Bann zog, sondern auch zahlreiche andere Regionen, in denen sich dem Ereignis zu seinem Gedenkjahr gewidmet wird. Wir konnten mit Jan Martin Engelhardt, dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter der Luthermuseen in Eisleben und Mansfeld sprechen, in denen die Ereignisse des Bauernkriegs im heutigen Sachsen-Anhalt und Thüringen erinnert werden.
Mein Name ist Jan Martin Engelhardt, ich habe in Jena studiert, zunächst Geschichte im Bachelor und später Mittelalterstudien im Master (Abschluss 2021) mit einem methodischen Schwerpunkt auf Digitalen Geisteswissenschaften und einem inhaltlichen Schwerpunkt auf spätmittelalterlicher Kirchengeschichte. Bis 2023 habe ich als der der Jenaer Projektgruppe MepHisto (PD. Dr. Robert Gramsch Stehfest; Prof. Clemens Beckstein) an Möglichkeiten der digitalen Erschließung und Analyse vatikanischer Quellen mitgearbeitet.
Meine Masterarbeit mit dem Titel ›Historiografie aus Grammatik und Struktur‹ wendete die gebaute Technologie erfolgreich prototypisch an. Von daher rührt mein Interesse für die Schnittstelle Geschichte/Öffentlichkeit/Virtualität. Für die Stiftung LutherMuseen bin ich Teil eines Teams zum Bauernkriegsjubiläum 2025 und zu Thomas Müntzer. Ich bin mit zuständig für die interaktive Sonderausstellung ›1525! Aufstand für Gerechtigkeyt‹.
In meiner Freizeit interessiere ich mich für Gaming und explizit Rollenspiel (und da explizit DSA, falls jemand fragt ;)). Man kann mich im kommenden Jahr auf zwei Conventions als Spielleitung antreffen. An unserer Ausstellung begeistert mich für allem die Idee, Gaming und Geschichtsvermittlung verbinden zu können.
Die Sonderausstellung ›1525! Aufstand für Gerechtigkeyt‹ legt einen Schwerpunkt im digitalen Bereich.
Mittelalter Digital: Lieber Jan, gefühlt überall ist dieser Tage hierzulande Bauernkrieg. Nachdem wir bereits zweimal mit dem Landesmuseum Württemberg in die museale Aufbereitung des Themas eintauchen konnten, interessiert uns sehr, wie ihr in Sachsen-Anhalt dem Thema begegnet. Aber bevor wir in die museale Arbeit einsteigen, die Frage: Was war bei euch 1524/1525 los? Und wie unterscheidet sich „euer“ Bauernkrieg von dem anderer Regionen?
Jan Martin Engelhardt: Es freut mich sehr, mit dir zu sprechen! Was grundsätzlich passiert, im Frühling 1525, ist die Kulmination von angestauten Krisen, die sich mit einem Mal gleichzeitig entladen. Im 16. Jahrhundert gerät der Feudalismus als Gesellschaftssystem an seine Grenzen. Die soziale Schicht der Fürsten versucht sich neu zu positionieren, strebt Zentralisierung und Territorialität an. Leidtragende dieser Entwicklung sind der niedere Adel und das Rittertum, aber auch die Bauern.
Deren alte, mündliche Absprachen werden Stück für Stück durch ein modernes Verwaltungssystem ersetzt, wodurch sie sich oftmals übervorteilt fühlen. Hinzu kommt die Reformation, die eine Welle der Kritik am Kirchen- und Klosterwesen lostritt und Menschen dazu anhält, selbst in der Bibel zu lesen und sich Meinungen zu bilden. Als der Buchdruck dann auch noch ermöglicht, dass sich sowohl Fakten als auch Fake News schneller denn je verbreiten, eskaliert die Lage.
Blick in die Ausstellung.
Absolutes Kernland des Bauernkrieges ist der Südwesten Deutschlands. „Unser“ Bauernkrieg in Mitteldeutschland ist tatsächlich ein bisschen ein Sonderfall. Verhältnismäßig geht es den Bauern hier relativ gut. Es gibt etwa gar keine Leibeigenschaft mehr. Als reformatorisches Kernland haben wir aber eine räumliche Nähe zu den kirchlichen Umwälzungen, was als eine Art Brandbeschleuniger fungiert, mit Personen, wie dem radikalen Prediger Thomas Müntzer. Gerade im Stadtbürgertum fallen nach den theologischen auch die sozialen Forderungen schnell auf fruchtbaren Boden.
Mittelalter Digital: Luthermuseen – das ist ja mehr als ein Museum. Kannst du uns einen Einblick geben, welche Häuser unter dem Namen zusammenschlossen sind und welche Schwerpunktsetzung ihr verfolgt?
Jan Martin Engelhardt: Wir LutherMuseen, das sind drei Museen bei uns hier im Mansfelder Land: Luthers Geburtshaus in Eisleben stellt die Lebenswelt dar, in die Martin Luther hineingeboren wird und wie diese ihn bis ins hohe Alter prägte. Luthers Elternhaus in Mansfeld, das ist das Haus, in das seine Eltern kurz nach der Geburt gezogen sind, in dem er den größten Teil seiner Jugend verbracht, widmet sich dem Aufwachsen Martin Luthers und wartet mit ein paar tollen archäologischen Funden auf.
Blick in die Ausstellung.
Luthers Sterbehaus in Eisleben zeichnet Luthers letzte Tage nach und geht darauf ein, wie man in verschiedenen Epochen des Reformators gedachte. In Wittenberg, wo sich auch der Hauptsitz unserer Stiftung befindet, arbeiten wir im Flaggschiff, dem „Lutherhaus“, gerade an einer neuen Dauerausstellung zu Luthers Leben und Wirken. Den Abschluss bildet das „Melanchtonhaus“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Lutherhaus“.
Mittelalter Digital: Ihr tragt den Luther ja bereits im Namen, eine Figur, deren Rolle und Verantwortung im Bauernkrieg von den Zeitgenossen ja sehr kontrovers diskutiert wurde. Er wurde von den Aufständischen in ihren Schriften gleich als eine der autoritären Stimmen in religiösen Fragen vereinnahmt und im selben Atemzug von seinen Glaubensgegnern scharf kritisiert, zumal die flächendeckende Erhebung gegen die Obrigkeit ohne das reformatorische Gedankengut kaum zu erklären ist. Wie begegnet ihr Martin Luther und welche Aspekte seiner Figur sind euch wichtig?
Jan Martin Engelhardt: Luther und der Bauernkrieg, das ist eine schwierige Geschichte: Luther selbst wehrt sich von Anfang an heftig dagegen, dass die Aufständischen ihre Forderungen mit seinen Schriften begründen. Er ermahnt von Anfang an zu Frieden und bezeichnet es als selbstsüchtig, politische Forderungen aus der Schrift abzuleiten.
Welche Figur begleitest du durch die Ausstellung?
Obrigkeiten ist nach Luther gehorsam zu sein. Daraus erst ergibt sich für ihn dann die Verpflichtung der Obrigkeiten, sich auch gerecht zu verhalten. Einen Aufstand sieht er unter keinen Umständen vor. Das geht anderen Theologen wie Thomas Müntzer nicht weit genug, und die Kraftausdrücke, welche die beiden füreinander finden, sind geradezu legendär. Unter dem Eindruck der Bluttat von Weinsberg schreibt Luther später ›Von den Mordischen und Reubischen Rotten der Bawren‹. Da ist von der zumindest grundlegenden Sympathie und dem Recht auf Gerechtigkeit nichts mehr zu lesen. Das Erschlagen der Aufständischen wird als gute Tat hingestellt.
In der „Heldenfigur“ Luther ist das ein ganz schöner Knacks, und gerade als Luthermuseen sind wir sehr bemüht, diese unbequeme Wahrheit auch zu zeigen. Mhaire Stritter von OrkenspalterTV hat mal gesagt „Ihr seid die Luther-Museen, nicht die „Luther-war-toll-Museen“, und damit trifft sie es ziemlich genau auf den Kopf.
Gleichzeitig ist es wichtig zu betonen, in was für einer schwierigen Lage sich Luther da eigentlich befindet. Er hat es gerade geschafft, sich mithilfe des lokalen Adels fest genug zu etablieren, dass er nicht mehr um sein Leben fürchten muss – und dann wird plötzlich genau dieser Adel angezweifelt, und damit die einzigen Leute, die ihn effektiv vor seinen kirchlichen Feinden schützen und ihm bei seinem Projekt Reformation helfen können.
Blick in die Ausstellung.
Mittelalter Digital: Du hast ja bereits an anderer Stelle richtig darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung „Bauernkrieg“ irreführend ist, da es sich nicht um ein homogenes Ereignis gehandelt hat, nicht nur Bauern gegen politische und gesellschaftliche Strukturen rebellierten und der Begriff Krieg bei vielen wahrscheinlich moderne Assoziationen weckt, die sich nicht auf das beginnende 16. Jahrhundert überführen lassen. Wie ist euer Ansatz, das Ereignis gleichermaßen differenziert wie verständlich zu vermitteln?
Jan Martin Engelhardt: Die beiden großen Irrtümer beim Begriff „Bauernkrieg“ liegen meines Erachtens darin, dass erstens nicht nur Bauern den Aufstand proben und es kein simples „Wir gegen die“ gibt. Handwerker, Bürger, Bauern, Tagelöhner, Bergarbeiter… das sind alles Gruppen mit mehr oder weniger Bezügen zu den Aufständischen, alle mit unterschiedlichen Zielen und Interessen. Und auch die Obrigkeitsseite ist nicht geeint. Der Hochadel schielt auf die geplünderten Klöster des Klerus und will sie sich selbst einverleiben. Der Niederadel liebäugelt damit, sich den Aufständischen anzuschließen. Altgläubige und Protestanten brauchen sehr lange, bis sie sich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen.
Wir bilden diesen Umstand in unserer Ausstellung ab, indem Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit erhalten, nicht nur in zwei, sondern in fünf verschiedene Rollen zu schlüpfen: Graf, Äbtissin, Beamter, Stadtbürgerin und einfacher Handwerker. Der Bauer fehlt übrigens. Alle fünf haben verschiedene Sorgen, Nöte und Probleme und alle fünf liegen in irgendwelchen Punkten miteinander über Kreuz.
Blick in die Ausstellung.
Zweitens: Der Begriff „Krieg“ suggeriert ein vergleichbares Gewaltlevel von beiden Seiten. Das ist aber so nicht gegeben, auch wenn bereits die Zeitgenossen es in ihrer Propaganda so darstellen. Die Gewalt der Aufständischen besteht größtenteils aus Zerstörung und Plünderung, Überfälle mit Todesfolge gibt vergleichsweise selten. Die massive Gewalteskalation geht von der Obrigkeit aus.
Auch das versuchen wir anzusprechen. Eine Medienstation beschäftigt sich mit den Fake News der Zeit. Eine andere explizit mit der Frage nach Gewalt. Als Graf hat man hier die Möglichkeit, ein Dorf niederzubrennen. Als einfacher Handwerker ist die höchste Eskalation die Plünderung und Zerstörung einer Kapelle. Ganz wichtig war es uns, die Tragik des Ganzen darzustellen. Wenn es ein „Learning“ in unserer Ausstellung gibt, dann ist es diese: Gewalt entsteht immer dort, wo Menschen nicht mehr in der Lage sind, einlernender zuzuhören und nach Kompromissen zu suchen.
Digitale Interaktion mit den Figuren der Ausstellung.
Mittelalter Digital: Aktuell werden im Kontext der musealen Aufbereitung des Bauernkriegs viele neue Wege erprobt, etwa der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Auch ihr habt ja einen Ansatz gewählt, der KI-Aspekte und Gamification-Elemente vereint. Erzähl uns doch ein wenig über eure Ideen und deren Umsetzung im Hinblick auf eine moderne Präsentation des Bauernkrieges.
Jan Martin Engelhardt: Gamification ist unser zentrales Stichwort unserer Ausstellung. Zu Beginn der Ausstellung schlüpfen die Besucherinnen und Besucher wie bereits skizziert in eine von fünf Rollen. Dann werden sie in der Ausstellung mit moralischen Fragen der Zeit konfrontiert.
Gewähre ich als Beamter den entlaufenen Nonnen des örtlichen Klosters Schutz? Versuche ich als Bürgerin meinen wegen Aufstandes festgesetzten Verwandten gewaltsam zu befreien? Dabei gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“. Jede Figur hat nur begrenzte finanzielle Mittel, die sie einsetzen kann. Gleichzeitig haben auch Entscheidungen, die wir „positiv“ nennen würden, oft Konsequenzen. Wenn ich als Adeliger zu nachsichtig bin, verliere ich die Unterstützung meiner Standesgenossen und drohe zu verarmen. Durch dieses Schlüpfen in Rollen, erzeugen wir bewusst keine Sympathie, dafür aber eine Empathie mit den Figuren. Das ist unsere Art und Weise, soziale Aushandlungsprozesse und Konflikte im Museum darzustellen.
Gamification im Museen.
KI ist natürlich ein Wort, das viel herumschwirrt und unterschiedliche Dinge bedeuten kann. Wir produzieren für Social-Media (https://www.instagram.com/aufstand1525.de/) Content, in dem die Figuren aus unserer Ausstellung zum Leben erwachen und Konflikte ausfechten. Das gibt uns die Möglichkeit, einerseits im Vergleich zur Ausstellung „tagesaktueller“ zu sein, etwa in Bezug auf Jubiläen von Ereignissen, und andererseits Themen zu vertiefen.
Unser Content ist nicht KI-generiert, aber KI-unterstützt. KI hilft uns an zwei Stellen. Wir verwenden eine Motion-Capture-AI die unsere Gesichtsbewegungen auf die animierten Figuren überträgt. Das ermöglicht uns, den Comic-Look unserer Ausstellung beizubehalten und trotzdem expressive Mimik einzubauen, ohne das Budget von Dreamworks zu haben. Der Comic-Look ist uns wichtig, weil er einen Verfremdungseffekt erzielt. Unsere Figuren sind allesamt historisch belegt, aber sobald Besucherinnen und Besucher selbst Entscheidungen treffen, sind wir immer zu einem gewissen Grad kontrafaktisch. Der Look macht deutlich, dass wir hier nicht „die“ Geschichte sehen, sondern eine Interpretation von ihr.
(Was ja eigentlich immer der Fall ist, aber ich spare mir jetzt mal den Historiographie-Diskurs ;)).
Fünf fiktive und doch quellengestützte Perspektiven auf den Bauernkrieg.
Das zweite KI-Element ist eine Voice-AI. Die ersetzt unsere eigenen Stimmen, wenn wir die Figuren einsprechen, durch diejenigen von Schauspielern des lokalen Theaters. Das hat hauptsächlich logistische Gründe. Wir produzieren in relativ hoher Taktung. Dabei ist unser Produktionsflow sehr lang, weil alles ja dramaturgisch und historisch stimmig sein muss. Das wäre mit Schauspielern für jedes Video nicht machbar, alleine wegen deren Verfügbarkeit. Wenn sich jemand die Videos mal anguckt: Thomas Müntzer und Graf Albrecht werden von mir eingesprochen und verkörpert. Manchmal ist es gespenstisch, was diese Technologie schon alles kann.
Was wir bewusst nicht verwenden, ist generative KI. Unsere Bilder sind von echten Grafikern und unsere Texte von einem echten Dramaturgen. Auch das ist ein wertvolles Werkzeug, das man an den richtigen Stellen gut einsetzen kann, für unser konkretes Vorhaben war es aber nicht geeignet.
Mittelalter Digital: Habt ihr schon Erfahrungswerte sammeln können, wie solche spielerischen Elemente bei den großen wie kleinen Besucherinnen und Besuchern ankommen?
Jan Martin Engelhardt: „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt,“ ist die erste Ausstellung dieser Art, die wir machen. Das heißt, wir beobachten sehr genau, was man beim nächsten Mal anders oder besser machen könnte. Die Möglichkeit, selbst Entscheidungen treffen zu können, die ja im Kern des Ganzen liegt, kommt sehr gut bei unseren Besucherinnen und Besuchern an, weil sie im Prinzip alles überschreitet, was man in Museen regulär erwartet. Besondere Begeisterung löst es dann aus, wenn die Leute merken, dass ihre Entscheidungen in den Quellen tatsächlich auftauchen – da entsteht so eine ganz besondere Bindung zu den historischen Figuren.
Blick in die Ausstellung.
Sehr gut funktioniert auch, dass wir die digitalen Elemente mit analogen Spielen aufgelockert haben. Gerade die Kids freuen sich, wenn sie sich zwischen der Denkarbeit bei einer Runde „Hack a Mole“ auspowern können.
Besonders freut es mich, dass wir ganz verschiedene Demographien ansprechen. Sowohl die Geschichtsnerds als auch diejenigen, die mit Museum eher nichts am Hut haben, fühlen sich bei uns zu Hause. Da höre ich ganz oft, die Ausstellung sei ja „gar nicht so langweilig wie es Museen sonst sind“. Auch diese Kids diskutieren oft noch lange über ihre Entscheidungen und ich glaube, nichts macht mich glücklicher.
Mittelalter Digital: Zum Abschluss eine persönliche Frage: Gibt es einen Aspekt am Bauernkrieg, der dich besonders interessiert oder für den du dich besonders begeistern kannst?
Jan Martin Engelhardt: Ich halte den Bauernkrieg allgemein für ein sehr spannendes Kapitel der Geschichte, weil er einen dieser Schwellenmomente zwischen Mittelalter und Neuzeit darstellt. Vereinfacht gesagt, versuchen die Aufständischen eine Gesellschaftsordnung wiederherzustellen, die es in dieser Form nicht mehr gibt.
Besonders spannend finde ich persönlich die Rolle des Niederadels und des Rittertums. Leute wie Florian Geyer oder Götz von Berlichingen. Im 16. Jahrhundert beginnt der Hochadel, seine Machtbasis zu festigen. Der Personenverbandsstaat wird zum Territorialstaat, und Gruppen wie die Bauern sind die Leidtragenden.
Die Ausstellung wird durch ein buntes Rahmenprogramm flankiert – das ihr natürlich auch online findet.
Der Niederadel steht genau zwischen den Stühlen. Bis jetzt war er privilegiert, aber nun steht er vor einer Wahl: Schafft er den Sprung nach oben, bringt sich ins neue System effektiv ein, indem er sich für die Fürsten nützlich macht? Oder versinkt er in der Bedeutungslosigkeit? Und wir sehen ganz deutlich, wie sich einige auf die Seite der Fürsten stellen, andere hingegen auf die Seite der Aufständischen und wieder andere, wie Götz von Berlichingen, sich bis zum Schluss nicht wirklich entscheiden können.
Das ist nicht nur historisch interessant, sondern hat auch eine gewisse inhärente Tragik, vom Ende einer Ära, die mein Nerd-Herz berührt.
Mittelalter Digital: Lieber Jan, herzlichen Dank für die spannenden und ganz persönlichen Einblicke in deine Arbeit und eure Ausstellung. Wer nun neugierig geworden ist, findet alle weiteren Informationen auf der Webseite der Luthermuseen sowie auf deren Instagram-Kanal (reinschauen lohnt sich)!
Das Interview führte Tobias Enseleit.