Fantastische Tiere und wo sie (in der Kulturgeschichte) zu finden sind: ›Fabeltiere. Tierische Fabelwesen der deutschsprachigen Mythen, Märchen und Sagen‹

Die mittelalterliche Fantasy erfreut sich heute großer Beliebtheit. Insbesondere Fabeltiere und außergewöhnliche Kreaturen, die wir gleich mit der Epoche des Mittelalters verbinden, spielen hier eine besondere Rolle. Einhörner, Drachen, Basilisken, Riesen und vieles mehr nennen gleichermaßen die höfischen Romane und die mittelalterliche Wissensliteratur wie aktuelle Spielfilme, Serien, Bücher und Videospiele ihr Habitat.



Nun ist mit ›Fabeltiere. Tierische Fabelwesen der deutschsprachigen Mythen, Märchen und Sagen‹ im Verlag Böhlau ein reichbebilderter Band erschienen, der in die Kulturgeschichte bekannter und weniger bekannter Fabelwesen einführt und diese auf ganz eigene Art zum Leben erweckt.



Hinter den Vorstellungen fantastischer Kreaturen steht eine reiche Literatur- und Kulturgeschichte, deren Anfänge sich in der Antike nachverfolgen lassen und die bis in unsere moderne Populärkultur reicht. Diese lange Rezeptionsgeschichte gelingt dem Band sowohl über die einführenden Kapitel, in denen auch wichtige Literaturträger wie der ›Physiologus‹ vorgestellt werden, als auch die thematischen Einheiten, die sich schwerpunktmäßig einzelnen Fabelwesen widmen, wie etwa dem Einhorn, dem Basilisken oder dem – wahrscheinlich weniger bekannten – Bahkauv.



Der besondere Reiz des Bandes liegt in der Inszenierung dieser Fabelwesen, die durch Florian Schäfer und sein bereits seit 2017 bestehendes Projekt ›Forgotten Creatures‹ lebensecht nachgebaut und von der Kommunikationsdesignerin Hannah Gritsch fotografisch zum Leben wurden. Ausgangspunkt dieser Nachbildungen sind stets bildliche Darstellungen in zeitgenössischer Literatur. Wer also mal sehen möchte, wie ein „echtes“ Einhorn für die Menschen damals ausgesehen hat, kann dies hier herausfinden.



Die wirklich furchterregende Nachbildung des Basilisken im Buch, die ihr auch auf dem Beitragsbild seht, fußt auf einer Radierung aus dem Jahr 1548. Ein kleines Kapitel am Ende des Bandes widmet sich dann auch der Entstehung und Nachbildung dieser fantastischen Kreaturen. Damit verlässt das Buch regelmäßig und aus guten Gründen die rein mittelalterliche Betrachtungsweise, um die vorgestellten Wesen in ihrer Entwicklung von der Antike bis heute zu begleiten.



Wer sich für Fabelwesen und ihre anschauliche Inszenierung begeistern kann, der sollte auf jeden Fall einen Blick in ›Fabeltiere. Tierische Fabelwesen der deutschsprachigen Mythen, Märchen und Sagen‹ riskieren! Florian war übrigens auch Gast bei Marvin und Katharina im Podcast ›Epochentrotter‹, in dem die drei über den Basilisken sprechen.



Neugierig geworden? ›Fabeltiere. Tierische Fabelwesen der deutschsprachigen Mythen, Märchen und Sagen‹ findet ihr sowohl hier als auch im Buchladen eures Vertrauens.