Theoderich-Kreuz, um 1100/1116, © Dommuseum Mainz
Theoderich-Kreuz, um 1100/1116, © Dommuseum Mainz

Meisterwerke aus 1.000 Jahren: Der Mainzer Domschatz

Der Mainzer Domschatz umfasst heute rund 400 Goldschmiedearbeiten aus 1.000 Jahren, von denen die schönsten in einer neuen Sonderausstellung, die ab heute zu sehen ist, gezeigt werden.



Der Domschatz in Mainz galt in den Zeiten seiner Blüte als einer der bedeutendsten Kirchenschätze überhaupt. Doch 1803 ließ der letzte Mainzer Erzbischof Karl Theodor von Dalberg ihn aus Furcht vor französischen Ansprüchen einschmelzen. Seither entstand am Dom nach und nach ein neuer Bestand an liturgischem Gerät. Dabei handelt es sich um Abgaben aus untergegangenen oder auch heute noch bestehenden Kirchen, um bischöfliche Auftragsarbeiten oder Übereignungen von Privatpersonen, oftmals von Geistlichen.



Die Ausstellung stellt Meisterwerke des heutigen Domschatzes vor, darunter neben ottonischen Arbeiten aus dem Umfeld von Erzbischof Willigis (975-1011) und Exponaten aus romanischer und gotischer Zeit auch barocke Spitzenstücke wie die vom französischen Kaiser an Bischof Colmar (1802-1818) geschenkte Napoleonsgarnitur.



Darüber hinaus präsentiert sie neben der Großen Prunkmonstranz des Augsburger Goldschmieds Franz Thaddäus Lang, die jetzt erstmals als Herzstück der barocken Domausstattung nachgewiesen werden kann, weitere hochrangige Objekte des „alten“ Domschatzes, die 1803 der Vernichtung entgangen sind. Mehrere Dutzend Objekte, die erst in jüngster Zeit dem Schatz übereignet wurden, vervollständigen das Bild des „atmenden“ Schatzes.



Begleitend zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Bestandskatalog, der die wichtigsten Werke des Domschatzes umfassend in Text und eigens angefertigten Neuaufnahmen vorstellt. Darüber hinaus wird hier anhand der erhaltenen Inventare aus Mittelalter und früher Neuzeit erstmals eine Rekonstruktion des 1803 eingeschmolzenen Schatzes vorgenommen und seine reichs- und kirchenpolitische Bedeutung analysiert.



Alle weiteren Informationen zur Ausstellung, die bis zum 19. März 2023 zu sehen sein wird, findet ihr auf der Webseite des Dommuseums Mainz .