Vortragsreihe zu Hildegard von Bingen im Dommuseum Mainz

Im Juni 2024 beginnt im Dommuseum Mainz eine neue Vortragsreihe, die sich der wahrscheinlich bekanntesten Frau des Mittelalters widmet: der Äbtissin, Gelehrten und Mystikerin Hildegard von Bingen.



Das Programm:



5. Juni 2024

DER RIESENCODEX DER HILDEGARD VON BINGEN: Geschichte eine Entführung. Schicksalswege zwischen Ost und West 1942 bis 1948 mit Dr. Christiane Heinemann (Wiesbaden)

Der Riesencodex der Hildegard von Bingen, entstanden noch zu Lebzeiten der Heiligen, gilt als ihr „geistiges Testament“ und steht weltweit im Fokus der Hildegard-Forschung. Doch um ein Haar wäre der Codex nach seiner Auslagerung im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen. Auf abenteuerlichen Wegen gelangte die unersetzliche Handschrift aus Dresden zurück in die Landesbibliothek Wiesbaden – es war eine lupenreine Entführung, mitten im Kalten Krieg bewerkstelligt durch die Initiative und die Leidenschaft einer mutigen Frau. Die dramatische Geschichte war bis vor kurzem völlig unbekannt und konnte erst jetzt mit Hilfe neu aufgefundener Quellen enthüllt und als Buch veröffentlicht werden.



26. Juni 2024

HILDEGARD VON BINGEN – ICH DARF NICHT SCHWEIGEN! mit Dr. Claudia Sticher (Mainz)

Hildegard von Bingen wurde schon zu Lebzeiten als Heilige verehrt, beklagte Missstände in der Papstkirche und gilt heute vielen als Vorkämpferin für die Gleichberechtigung der Frau. 2012 wurde sie von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin der katholischen Kirche erhoben – als vierte Frau weltweit in 2000 Jahren. Von der 1179 verstorbenen Klostergründerin ist ein umfangreicher Briefwechsel erhalten, der im Vortrag im Hinblick auf die großen Themen unserer eigenen Epoche befragt wird.



17. Juli 2024

DIE LEBENSSPEISE DER HL. SCHRIFT IST SCHON LAUWARM GEWORDEN. Hildegard von Bingen und die Auseinandersetzung mit den Theologen ihrer Zeit mit Prof. Dr. Mechthild Dreyer (Mainz)

In der westeuropäischen Stadtkultur des 11. / 12. Jahrhunderts entwickeln sich neue Formen des Wissens und der Gelehrsamkeit. Schulen entstehen, Lehren wird zur Profession, erste Universitäten werden gegründet. Im Blick auf den Bereich der christlichen Glaubenslehre kritisiert Hildegard von Bingen diese Entwicklung auf’s Schärfste. Ihre Berufung versteht sie als Aufgabe, zum Heil der Menschen den Lehren der Theologen die eigentlichen Inhalte des christlichen Glaubens entgegenzusetzen. Auf der Grundlage ausgewählter Texte aus ihrem Werk entwickelt der Vortrag das Selbstverständnis Hildegards und ordnet es in den Kontext ihrer Zeit ein.



Die Vorträge finden im jeweils ab 18 Uhr im Museumsshop statt. Das Dommuseum bittet aber um eine Anmeldung.



Alle weiteren Informationen findet ihr auf der Webseite des Dommuseums Mainz .