›Aufgeschlagen und ans Licht gebracht‹ in Essen
Ein Vortrag mit dem Papierrestaurator Lars Herzog-Wodtke zeigt am Freitag, 15. November, um 18.00 Uhr neueste Erkenntnisse zur Herstellung einer der prächtigsten Handschriften im Domschatz Essen.
In den vergangenen Monaten wurde das sogenannte Theophanu-Evangeliar aus dem 11. Jahrhundert von Dipl.-Restaurator Lars Herzog-Wodtke gründlich unter die Lupe genommen und genauesten untersucht. Das Theophanu-Evangeliar entstand im 11. Jahrhundert im Auftrag von Äbtissin Theophanu, einer Enkelin Kaiser Ottos II. Als Mitglied der kaiserlichen Familie und Äbtissin eines des mächtigsten Stifte des Reiches standen ihr die besten Künstler zur Verfügung.
Und das spiegelt sich in der Pergamenthandschrift wider, die mit feiner Schrift, farbigen Zierseiten und zahlreichen, künstlerisch anspruchsvollen Ornamenten verziert ist. Es finden sich unter anderem Jäger, Hunde, Kühe, Adler und andere Tiere, die bei dem spannenden und unterhaltsamen Vortrag im Detail auf Bildern zu sehen sein werden.
Seite für Seite und mit viel Fingerspitzengefühl hat Herzog-Wodtke das Theophanu-Evangeliar untersucht und – da wo es nötig war – restauriert. Die zwischen dicken Holzdeckeln gebundenen, knisternden Seiten wurden auf Schäden untersucht und gesichert. Neben einer neuen Bindung gab es auch einen neuen Einband. Die Metallschließen, die das Buch einst zusammenhielten, wurden rekonstruiert.
Warum dies nötig war, wie überhaupt so eine Handschrift restauriert wird und welche Werkzeuge zum Einsatz kommen, erklärt Herzog-Wodtke in seinem Vortrag. Der erfahrene Papier-Restaurator arbeitet für staatliche und private Bibliotheken, Archive und Museen. Neben historischem Wissen ist auch die Kenntnis der chemischen und physikalischen Prozesse für seine Arbeit wichtig. Zahlreiche Schätze hat er schon „gerettet“ und bewahrt somit ein Stück Geschichte.
Die Teilnahme kostet 15 Euro pro Person inkl. Getränke und Snacks. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich per E-Mail unter: domschatz@bistum-essen.de oder telefonisch unter: 0201/2204206
Weitere Informationen findet ihr auf der Webseite des Essener Dommuseums .