Vortrag auf der Gamburg: ›„…Er soldt mich hinden leckhenn!“ Götz von Berlichingen und die Gamburg im Bauernkrieg‹

Wie durch ein Wunder überstand die Gamburg ob der Tauber den für so viele, gerade fränkische, Burgen fatalen Bauernkrieg. Die Umstände, die dazu führten, bilden ein besonders abenteuerliches Kapitel in der Geschichte der Burg und fokussieren die große Landesgeschichte in besonderer Weise, der sich am 9. Mai 2025, ab 19 Uhr 30 ein Vortrag widmet:



Schon 1476 lagerten vor der Gamburg die Pilgermassen der religiös und sozialrevolutionär motivierten Niklashäuser Marienwallfahrt zum berühmten Pfeiferhannes – eine der größten Wallfahrts- bewegungen des deutschen Mittelalters. Am 12. Dezember 1515 entführte dann Götz von Berlichingen, der Ritter „mit der eisernen Hand“, den Mainzer Gesandten und Gamburger Amtmann Dr. Johann Küchenmeister. Dessen Befreiung durch den Krautheimer Amtmann Marx Stumpf gab den Anlass zum originalen Götz-Zitat „er soldt mich hinden leckhenn!“, das später von Goethe in seinem berühmten Schauspiel verarbeitet wurde.



Fast 10 Jahre später, Anfang Mai 1525, entgeht die Gamburg, obwohl inzwischen Stützpunkt der Bischofsheimer Bauernschaft, dank des Eingreifens Berlichingens nur knapp dem Schicksal der kurz zuvor durch den Hellen Haufen zerstörten „Gralsburg“ Wildenberg. Damit aber wird auf der Gamburg letztlich auch der heute in Europa kulturhistorisch einzigartige staufische Saalbau mit seinen „Barbarossa-Fresken“ gerettet ( die ihr hier im Rahmen unseres Interviews mit dem Burgherrn Goswin von Mallinckrodt entdecken könnt ). In Miltenberg arbeitet währenddessen der wohl aus Gamburg stammende alte Amtskeller Friedrich Weygandt an seinem berühmten Entwurf einer Reichsreform. Heute stammt aus dieser bewegten Zeit noch eine Riemenschneidermadonna in der Gamburger Pfarrkirche.



500 Jahre nach diesen außergewöhnlichen Ereignissen werden diese in einem Vortrag im Rittersaal der Gamburg von Goswin von Mallinckrodt präsentiert und erläutert. Er ist Kunsthistoriker und beschäftigt sich seit Jahren mit der Aufarbeitung der Geschichte der Gamburg, die von seiner Familie bewohnt und wiederbelebt wird. Über seine diversen Forschungen hält er regelmäßig Vorträge. Er war u. a. einer der Mitorganisiatoren, -referenten und -publizisten der internationalen Tagung „Repräsentation und Erinnerung“ über die Gamburg und das hochmittelalterliche Kulturerbe der Region. Außerdem engagiert er sich in diversen kulturtouristischen Initiativen auf Landes- und Regionalebene.



Weitere Informationen zum Vortrag und zur Gamburg und alle Informationen zur Voranmeldung findet ihr hier .