Krimi um Borghorster Stiftskreuz findet ein gutes Ende
Im Oktober 2013 wurde am helllichten Tag in der St.-Nikomedes-Pfarrkirche in Steinfurt-Borghorst das Borghoster Stiftskreuz gestohlen worden – ein ottonisch-salisches Kreuzreliquiar des ehemaligen Borghorster Kanonissenstifts aus dem 11. Jahrhundert und damit einer der bedeutendsten sakralen Kunstschätze Europas aus dieser Zeit. Nun ist das Stiftskreuz nach einer mehrjährigen Odyssee zurückgeführt worden.
40 Zentimeter hoch, sind in drei kostbaren Bergkristallobjekten insgesamt 17 Reliquien in das Kreuz inkorporiert, das um 1050 entstanden sein soll – möglicherweise als Sühnestiftung des damals amtierenden Kaisers Heinrich III. Hergestellt wurde das Kreuz wahrscheinlich in der Goldschmiedewerkstatt der Essener Äbtissin Theophanu, worauf auch die Darstellung der Essener Stiftspatrone Cosmas und Damian hinweist.
Die Vorderseite des Kreuzes ist mit Edelsteinen besetzt und zeigt neben der Kreuzigung Christi auf den Querbalken die Heiligen Petrus, Paulus, Cosmas und Damian und auf dem Kreuzstamm eine Halbfigur, die eine gekrönten Herrscher zeigt, der durch die Umschrift als Kaiser Heinrich III. zu erkennen ist.
Die einfacher gearbeitete Rückseite gibt über ihre Umschrift Auskunft über die verarbeiteten Reliquien mit der Bitte um Beistand für die Äbtissin und alle, die sich um das Kreuz verdient gemacht haben. Die Figur einer betenden Äbtissin, die Gottes Segen empfängt, weist durch die Umschrift BERTHA ABBA auf die dritte Äbtissin des Borghorster Stiftes hin.
Nach elf Jahren ist das Borghorster Stiftskreuz nun wieder in der St.-Nikodemes-Kirche zu sehen – in einer neu konzeptionierten Glasvitrine, welche das Kreuz so inszeniert, dass es sowohl vom Inneren des Gebetsraumes als vom Kirchenraum aus zu sehen ist.
Weitere Informationen findet ihr auf der Webseite der Pfarrkirche St. Nikodemes in Steinfurt-Borghorst .