Landshuter Hochzeit 1475

Die „Landshuter Hochzeit 1475“ zählt zu den größten und bedeutendsten historischen Festen in Europa und wird alle vier Jahre vom Verein „Die Förderer“ e.V. veranstaltet. Im Jahr 2018 wurde das historische Dokumentarspiel in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Nun veranstaltet der Verein „Die Förderer“ vom 30. Juni bis zum 23. Juli 2023 die „Landshuter Hochzeit“ zum 42. Mal.



Weit über 2000 Mitwirkende lassen in originalgetreuen Kostümen dieses herausragende Fest mit der ganzen Pracht des späten Mittelalters wieder aufleben – die Hochzeit der polnischen Königstochter Hedwig mit dem Landshuter Herzogssohn Georg. Gesandtschaften hatten im Jahr 1474 die Heirat mit der polnischen Königstochter in Radom ausgehandelt.



Im Herbst des Jahres 1475 brach die 18-jährige Braut mit großem Geleit von Krakau auf und traf nach zweimonatiger Reise in Landshut ein. Hier empfingen Fürsten und Bischöfe die Braut und der Kurfürst von Brandenburg sprach von einer Schickung Gottes „zum Nutzen von Christenheit und Reich“.



In der majestätischen Pfarrkirche St. Martin vollzog der Erzbischof von Salzburg die Trauung. Der Brautzug bewegte sich durch den weiten Platz der Altstadt und von oben grüßte wie heute die Burg herab, „eines Königssitzes würdig“. Aus den Fenstern der Häuser sahen die Damen den Rittern beim „Rennen über die Planken“ zu. Im Rathaus führte der Kaiser die Braut zum ersten Reigen und zehntausend Gäste zechten, spielten und tanzten.



Um das Jahr 1880 schmückten Münchner Maler den Prunksaal des Landshuter Rathauses mit Szenen der „Landshuter Hochzeit 1475“. Diese Gemälde erweckten bei einigen Bürgern den Wunsch, den Zug der Fürsten, Bischöfe, Musikanten und Brautleute wieder ins Leben zu rufen. Sie gründeten 1902 den Verein „Die Förderer“ und führten im Jahr 1903 ihren „Brautzug“ zum ersten Mal durch die Stadt.



Bei der Aufführung 2023 lassen sich die Gäste in ein Fest entführen, das durch seine historische Treue zum Dokumentarspiel geworden ist. Das Festspiel im Rathaussaal macht sie mit den aufregenden Vorgängen des Jahres 1475 vertraut. Die Konzerte „Musik zu des Fürsten Hochzeit“ und „Laudate Dominum“ vermitteln den Besuchern die Musikkultur der damaligen Zeit. Die szenische Burleske „Nächtlicher Mummenschanz“ und das „Tanzspiel“ lassen sie zeitgenössische Musik, Tänze und Spiel erleben.



In der „Tavern in der Steckengassen“ frönen die Gäste dem mittelalterlichen Leben mit Musik, Speis und Trank. Bei der „Fechtschule auf der Burg“ erhalten sie Einblick in die Kampfkünste des Fechtmeisters Paulus Kal. „Festliche Spiele im nächtlichen Lager“ stimmen die Besucher auf das große Fest ein, beim „Hochzeitszug“ jubeln sie der Braut zu und auf der „Wiesmahd“ erleben sie spannende „Reiter- und Ritterspiele“.



Alle Informationen und weitere Impressionen findet ihr auf der Webseite zur Landshuter Hochzeit .