

Thüringer Landesausstellung: ›freiheyt 1525: 500 Jahre Bauernkrieg‹
Der Bauernkrieg von 1525 prägte auf Generationen das kollektive Gedächtnis im deutschsprachigen Raum. Thüringen war nicht nur Schauplatz eines entscheidenden Wendepunktes des Aufruhrs, sondern auch finaler Wirkungsort des radikalen Reformators Thomas Müntzer. Aus diesen Gründen hat die Thüringer Landesregierung beschlossen, den 500. Jahrestag des Deutschen Bauernkrieges zum Anlass zu nehmen, in Mühlhausen (vom 26. April bis 19. Oktober 2025) und in Bad Frankenhausen (vom 10. Mai bis 17. August 2025) eine Thüringer Landesausstellung auszurichten.
Die Mühlhäuser Museen präsentieren über 400 Objekte von 80 nationalen und internationalen Leihgeber auf sagenhaften 1.500 m², dabei nehmen die Macher eine breite überregionale Perspektive auf die Ereignisse der Bauernaufstände 1524/25 ein. Verschiedene Personen, seien es Aufständische, Vertreter des Adels oder der Kirche, eröffnen unterschiedliche Blickwinkel auf die Realitäten des Jahres 1525.
Highlights der Ausstellung werden unter anderem das Runenschwert von Thomas Müntzer, die eiserne Hand des Götz von Berlichingen sowie Skulpturen des Tilman Riemenschneider sein. Eine Vielzahl originaler Waffen der Zeit um 1525 und archäologische Zeugnisse des ländlichen Lebens zeugen von den Ereignissen dieser bewegten Epoche.
Der Ausstellungsteil im Museum St. Marien | Müntzergedenkstätte widmet sich der ländlichen Gesellschaft zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Dort können die Besucher die historische, bäuerliche Lebenswelt, deren rechtlichen Rahmenbedingungen sowie auftretenden gesellschaftlichen Konflikte erfahren.
Im Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche stehen die Geschehnisse und Umstände des Bauernkrieges der Jahre 1524 und 1525 im Fokus. Ausgehend von den Umbrüchen der Zeit um 1520 werden die Besucher mit den Zeitzeugen der Ereignisse bekannt gemacht. Dabei entsteht ein breites Panorama der vielschichtigen, mitunter auch widersprüchlichen Vorgänge, deren Deutung bis heute umstritten ist.
Die Ausstellung im Kulturhistorischen Museum wendet sich der Deutung und Rezeption des Bauernkriegs seit dem 16. Jahrhundert zu und endet schließlich in der Gegenwart. Zentral ist hierbei die Vermengung von Erinnerung, konfessioneller oder politischer Instrumentalisierung und künstlerischer Interpretation.
Im Panorama Museum in Bad Frankenhausen bietet das 1987 von Werner Tübke fertiggestellte, 1.722 Quadratmeter große Monumentalgemälde ›Frühbürgerliche Revolution in Deutschland‹ ein lebhaftes Zeitpanorama des 16. Jahrhunderts. Im Rahmen der Landesausstellung werden unter dem Titel ›Der Welt Lauf‹ dem sogenannten Bauernkriegspanorama die historischen Vorbilder, die Tübke als Motivreservoir nutzte, zur Seite gestellt und als „Zeitalter-Besichtigung“ in die Epoche von Humanismus, Renaissance und Reformation eingebettet.
Alle weiteren Informationen zur Thüringer Landesausstellung findet ihr hier .