© Daniel Severin, Comthurey Alpinum

© Daniel Severin, Comthurey Alpinum

Ausstellung ›Ritterlich! 750 Jahre Johanniter in Sachsen‹

Die Ausstellung ›Ritterlich! 750 Jahre Johanniter in Sachsen‹ zeichnet die Geschichte des Johanniterordens von den Anfängen im Heiligen Land bis zur Gegenwart nach und zeigt dabei vor allem Exponate aus Sachsen. Kostbare mittelalterliche Handschriften aus der Zittauer Kommende, Gemälde sächsischer Johanniter, Kelche aus dem Johanniter-Krankenhaus Dohna-Heidenau oder eine Prozessionsfahne aus dem Malteserstift Räckelwitz zeigen, wie vielfältig das Ordensleben aussah und wie Ritterlichkeit in den Jahrhunderten interpretiert wurde.



Damit macht die Ausstellung Werte sichtbar, die für unser Zusammenleben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig sind. In Zittau können Orte und Denkmäler aus der Johanniterzeit im Mittelalter neu entdeckt werden.



Das Kreuz mit den acht Spitzen ist ein bekanntes Zeichen. Man sieht es auf Krankenwagen, an Kindergärten oder Sozialeinrichtungen. Es ist das Zeichen des Johanniterordens, eines schon im 11. Jahrhundert gegründeten Ritterordens, der sich zum Dienst für Schwache und Bedürftige verpflichtet hat – und bis heute dieser Aufgabe nachgeht. Ritter gibt es noch heute. Nur besteht ihr Dienst nicht mehr im Schwertkampf, sondern er sieht sich einem ethischen Prinzip verpflichtet, der im christlichen Glauben wurzelt. "Ritterlich" – das ist mehr als nur Schwert und Rüstung, Adel und Burg.



Die Stadt Zittau ist spätestens seit 1275 mit den Johannitern verbunden, die das Patronatsrecht über die Hauptkirche St. Johannis inne hatten. 1570 verkauften sie ihre Rechte und ihren Besitz an die Stadt. Noch heute erinnern an die einstige "Johanniterstadt" wertvolle Chorbücher aus der Johanniskirche.



Die Ausstellung zeichnet die 750-jährige Geschichte des Ordens nach, der sich immer wieder an neue gesellschaftliche Bedingungen anpassen musste: Er wurde aus dem Heiligen Land vertrieben, gründete Ordensstaaten im Mittelmeer und teilte sich infolge der Reformation in die katholischen Malteser und die evangelischen Johanniter.



Der Ordensauftrag, den christlichen Glauben zu verteidigen und den Nächsten zu dienen, blieb dabei unverändert. Aber die Aufgaben änderten sich. Gründete der Orden im 19. Jahrhundert Krankenhäuser an sozialen Brennpunkten, so baute er die nach dem Zweiten Weltkrieg national wie international tätige Hilfsorganisation auf. Seit 1990 sind Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst auch in Sachsen aktiv.



Die Johanniter und ihr Zeichen, das Kreuz mit den acht Spitzen, stehen für eine Kultur der Hilfe. Diese gilt der Ordenstradition nach allen, die sie benötigen, unabhängig von Glauben, Sprache oder Herkunft. "Ritterlich" ist in diesem Sinne nichts Verstaubtes aus der Vergangenheit, sondern Handlungsauftrag für die Gegenwart.



Weitere Informationen zur Ausstellung findet ihr hier .