Boardgame Historian

Das interdisziplinären Projekts ›Boardgame Historian‹ hat es sich zum Ziel gesetzt, das Thema analoge Spiele für die Forschung und die Öffentlichkeit erschließen, eine nachhaltige wissenschaftliche Beschäftigung mit modernen analogen Spielen in Deutschland zu etablieren und das Kulturgut Spiel in das Bewusstsein der Nation zu Rücken.



Analoge Spiele in Deutschland

Brettspiele erfreuen sich einer stetig wachsenden Beliebtheit, sodass man aktuell gar von einer Brettspielrenaissance spricht. Dieser Umstand zeigt sich besonders deutlich an der jährlich in Essen stattfindenden SPIEL, der größten Publikumsmesse für analoge Spiele weltweit. Jedes Jahr werden dort um die 1.500 Neuerscheinungen präsentiert, und hunderttausende Spielebegeisterte aus der ganzen Welt nutzen die Gelegenheit, um sich über ihr Hobby auszutauschen und Neuheiten zu testen. Generell ist Deutschland eine Brettspielnation, in der nicht nur das moderne Brettspiel mit Titeln wie ›Catan‹ (1995) und ›Carcassonne‹ (2000) geprägt wurde, sondern in der auch mit dem Kritikerpreis “Spiel des Jahres” der wohl einflussreichste Preis für Brettspiele vergeben wird.



Stand der Forschung zu analogen Spielen

Die Forschung zum Kulturgut des modernen Brettspiels steckt allerdings immer noch in ihren Kinderschuhen. Während zu digitalen Spielen mit den Games Studies eine stetig wachsende Forschungslandschaft vorhanden ist, fliegt die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Medium des analogen Spiels weitestgehend unter dem Radar. Dabei sind Brettspiele, genau wie digitale Spiele, kulturelle Artefakte und spiegeln als solche Werte, Normen und Vorstellungen ihrer Entstehungszeit wider. Besonders deutlich wird dies in Brettspielen mit historischem Setting. Diese Brettspiele sind Teil der Geschichtskultur, die Vorstellungen von der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft rezipieren und transformieren.



Ziele

Das Ziel des 2020 Jahre gegründeten Projekts ist es, eine wissenschaftliche Beschäftigung mit analogen Spielen in Deutschland voranzutreiben. Dabei geht es nicht nur um die in den Spielen präsentierten Geschichtsbilder, sondern Boardgame Historian versteht sich als Vernetzungsplattform für die deutsche Forschung zu analogen Spielen als Ganzes. Mittlerweile forschen Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen gemeinsam mit verschiedenen Zugängen zu analoge Spielen. Boardgame Historian setzt sich dabei für den Einsatz von Brettspielen in Schulen und Bildungseinrichtungen sowie als Medium der Demokratieförderung ein. All die Bestrebungen sollen dem Ziel dienen, analoge Spiele als Kulturgut anzuerkennen.



Vorgehen

Um dieses zu erreichen, wollen wir in Zusammenarbeit mit weiteren Wissenschaftler:innen das Thema analoge Spiele für die Forschung und die Öffentlichkeit erschließen. Dafür veröffentlichen wir Publikationen, kuratieren Ausstellungen und organisieren Veranstaltungen. 2022 haben wir Beispielsweise den ersten offiziellen Research Day auf der SPIEL unter dem Thema „Brettspielforschung in Deutschland“ veranstaltet. Ziel ist eine Forschung, die nicht über sondern vielmehr in Zusammenarbeit mit der Spielebranche arbeitet.



Brettspiele(n) im Museum

Seit Beginn des Projekt liegt ein Fokus von Boardgame Historian auf den Einsatz von modernen Brettspielen im Kontext von Museen. Die Bandbreite dieser Auseinandersetzung reicht von der Kuration ganzer Ausstellungen, wie z. B. 2022 im Museum Abtei Liesborn unter dem Titel ›Mönch ärgere dich nicht – Kriegerische Nonnen, trinkfeste Brüder und Geheimnisvolle Klöster im Spiel‹, bis hin zur Durchführung von Spieleveranstaltungen und Events, zuletzt ›Spiel am Nil‹ 2024 in Kooperation mit dem Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München.



Werdet Teil einer neuen Forschungslandschaft!

Der Blog richtet sich neben Wissenschaftler:innen auch dezidiert an eine breite Öffentlichkeit sowie an Autor:innen und die Spielebranche. Ziel ist eine Forschung, die nicht über, sondern vielmehr in Zusammenarbeit mit der Spielebranche arbeitet. Nur so kann der Gegenstand adäquat behandelt werden.



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